Seit 30 Jahren Opel-Händler: Die Pioniere von Berlin bis Dresden.

10.03.2020

 

  • Zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung: Erste Opel-Händler in Ostdeutschland
  • Berliner Originale: Die Autohäuser Hinz und Kramm
  • In Thüringen und Sachsen zu Hause: Die Opel-Partner Schinner und Zobjack
  • Große Jubiläumsparty: Opel feiert mit den Händlern in Berlin

 

Rüsselsheim.  Vor genau 30 Jahren haben die ersten 38 ostdeutschen Unternehmer in Mainz einen Opel-Händlervertrag unterzeichnet. Händlernummern beginnend mit der 1700 wurden vergeben. Bis heute sind viele der Marke mit dem Blitz treu geblieben. Allen voran die Autohäuser Hinz und Kramm in Berlin sowie Schinner in Weimar und Zobjack in Dresden. Mutige Pioniere, die sich in einer wechselhaften Zeit mit Opel als Partner selbstständig gemacht haben. In einer Zeit, als die Mauer gefallen war, die deutsch-deutsche Wiedervereinigung aber noch ein halbes Jahr entfernt lag. Heute feiert Opel dieses Jubiläum mit den Händlern der ersten Stunde in Berlin. Im Theater des Westens werden die Opel-Partner und ihre treuesten Kunden einen beschwingten Abend beim Musical „Mamma Mia“ verbringen.

„30 Jahre Opel im Osten – darauf können wir gemeinsam stolz sein. Opel hat sich von der ersten Minute an in den neuen Bundesländern engagiert. Mit dem Werk in Eisenach haben wir einen wichtigen Anteil am Aufbau Ost geleistet. Jetzt wollen wir mit unseren Partnern feiern und freuen uns auf den gemeinsamen Abend in Berlin“, sagt Opel Deutschland-Chef Andreas Marx.

Der Erste: Peter Kramm gründet sein Autohaus in Berlin-Buchholz

Der erste Händler in der neugeschaffenen Vertriebsregion Ost war Peter Kramm. Der damals 28-jährige Kfz-Meister hörte im Radio von der Möglichkeit, Opel-Händler zu werden und meldete sich sofort. Nach einem harten Eignungstest in Rüsselsheim stand fest – die Händlernummer 1700 ging an Kramm. Als die ersten Pkw mit dem Blitz in Berlin-Buchholz eintrafen, wehten über dem Betriebsgelände noch „Wartburg“-Fahnen. Kramm hatte sich 1989 zunächst mit einer Reparaturwerkstatt für Wartburg selbstständig gemacht.

„Unser 12.000 Quadratmeter großes Grundstück war damals eine wichtige Voraussetzung für den Opel-Vertrag und den anschließenden Neubau eines Autohauses. Ich bin immer noch sehr stolz auf die Händlernummer 1700 und voller Stolz zu Opel zu gehören. Den anstehenden Veränderungen in der Autobranche begegnen wir genauso engagiert und mutig wie vor 30 Jahren“, erklärt Geschäftsführer Peter Kramm anlässlich des Jubiläums.

1999 eröffnete Kramm einen weiteren Betrieb in Berlin-Karow und verfügt heute über 65 Mitarbeiter an beiden Standorten.

Entscheidung für Opel: Jörg-Uwe Hinz bringt den Händlervertrag mit

Eigentlich wollte Jörg-Uwe Hinz am 11. März 1990 den Geburtstag seiner Tochter Doreen feiern. Doch kurz zuvor hatte Opel den Kfz-Meister zu einem wichtigen Termin ab dem 10. März nach Rüsselsheim eingeladen. Die Hessen waren auf den Reparaturbetrieb in Berlin-Rosenthal aufmerksam geworden. Hier schraubte Familie Hinz seit 1979 an Polski Fiat und Lada. „In der DDR durfte man ja keine Autos verkaufen – nur reparieren“, erklärt Hinz heute. Dann fand er sich im Kreis der ersten 38 ostdeutschen Opel-Händler wieder.

„Es war schon eine riesige Überraschung, als uns direkt der Händlervertrag angeboten wurde. Ich habe die Nummer 1707 bekommen – nur knapp hinter Peter Kramm aus Buchholz. Wichtig war Opel damals auch, dass ich mit meinen Kindern Marco und Doreen den langfristigen Bestand des Betriebes gewährleisten konnte“, erinnert sich der Firmengründer.

Heute arbeiten beide Kinder erfolgreich in der Geschäftsleitung. Das Autohaus Hinz liegt im denkmalgeschützten Stadtteil Rosenthal im Berliner Bezirk Pankow.

Klares Ziel Expansion: Familie Schinner baut ihren Betrieb aus

Claus Schinner wollte schon zu DDR-Zeiten einen vorbildlichen Kfz-Betrieb leiten. Also eröffnete er im August 1987 eine neu gebaute Kfz-Elektrowerkstatt in Weimar-Ehringsdorf. Dort wurden Wartburg, Lada und Polski Fiat repariert. Schinner führte bereits damals mit einem im Intershop gekauften Commodore 64 die elektronische Lagerverwaltung ein. Als die Mauer fiel, fuhr Schinner nach Trier, Partnerstadt von Weimar, um sich eine westliche Markenwerkstatt anzusehen. Schnell war klar, wie die Zukunft aussehen sollte – alle Services rund ums Auto unter einem Dach.

„‚Service erleben!‘ war schon vor der Wende unser Firmenmotto“, erinnert sich Claus Schinner. „1990 haben wir unseren Opel-Vertrag unterzeichnet und dann ging die Post ab.“ „Wir haben für unsere Kunden schon lange eine 24-Stunden-Werkstatt, bieten alle Arbeiten rund ums Auto aus einer Hand und sind stolz auf 19.000 treue Stammkunden, die uns zum Teil seit 1990 begleiten“, ergänzt Sohn Mathias, der heute das Unternehmen leitet.

Das Autohaus Schinner beschäftigt in Mittelthüringen aktuell 132 Mitarbeiter an vier Standorten.

Von null auf hundert: Alles neu bei Familie Zobjack in Dresden

Der Betrieb lag ursprünglich in der Dresdner Innenstadt. 1886 als Zulieferer für die Nähmaschinenfertigung – vielleicht auch für Opel in Rüsselsheim – gegründet, wurde die Fertigung im Krieg zerstört. Danach wurde daraus eine kleine Autowerkstatt, die Dieter Zobjack 1968 von seinem Onkel übernahm. Nach und nach wuchs der Betrieb wieder auf zehn Angestellte. Mit der Wende tauchten die Vertreter verschiedener Autofirmen in Dresden auf und warben um neue Verkaufspartner.

„Da waren einige sehr zögerliche Leute unterwegs. Von Opel kam jedoch ein entschlossener, sehr kompetenter Mann. Der hat sich unsere Firma angeschaut und gemeint – das passt. Dann ging alles ganz schnell: Vertag unterschrieben und schon stand der erste Omega auf dem Hof“, berichtet Juniorchef Torsten Zobjack.

Anschließend war die beengte Lage mitten in der Stadt die größte Herausforderung. „Tagsüber hatten wir das ganze Wohngebiet mit Neuwagen zugeparkt. Die mussten wir dann abends irgendwie auf dem Firmengelände unterbringen“, lacht Zobjack.

1997 baute die Familie dann neu in Dresden-Laubegast. Später kam noch die Filiale in Pirna hinzu.

 

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