Neuer gemeinsamer Einkaufsbereich stärkt die Kaufkraft des Konzerns
Umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung
Einigung auf spezifische Programme wie Altersteilzeit- und Vorruhestandsprogramme
Auch Management leistet seinen Beitrag
Rüsselsheim. Opel/Vauxhall ist auf dem Weg zu nachhaltiger Profitabilität und einer verbesserten Performance einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Die Opel-Geschäftsleitung und Vertreter des Gesamtbetriebsrates, des Betriebsrates Bochum sowie der IG Metall haben sich nach intensiven Verhandlungen auf eine soziale Rahmenvereinbarung für Deutschland geeinigt.
Michael Lohscheller, CEO Opel Automobile GmbH: „Damit schaffen wir die Voraussetzung, PACE! nun mit noch mehr Tempo umzusetzen. Es ist unser gemeinsames Ziel, Opel wettbewerbsfähig zu machen. Dabei ist es wichtig, dass Geschäftsleitung, Betriebsrat und IG Metall auch über die Mitbestimmung zusammen arbeiten. Mit der Rahmenvereinbarung für Deutschland haben die Parteien nun einen gemeinsamen Fahrplan festgelegt und wichtige Eckpfeiler beschlossen. Dabei wurde die Absicht, auf Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, erneut unterstrichen.“
Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Dr. Wolfgang Schäfer-Klug betont: „Mit dieser Vereinbarung haben wir einen wichtigen sozialen Rahmen für die Opel-Belegschaft schaffen können. Unter schwierigen Bedingungen konnten attraktive Maßnahmen wie die Altersteilzeit-Vereinbarung und Vorruhestandsregelung vereinbart werden. Wichtig ist auch, dass für die nächsten Schritte die Mitbestimmung und die bestehenden Tarifverträge umfassend berücksichtigt werden.“
Zentrale Punkte des Maßnahmenpakets sind:
1. Die Einkaufsorganisationen von Opel/Vauxhall und Peugeot/Citroën/DS Automobiles bekommen eine gemeinsame Organisationsstruktur. Ziel der neuen Einheit ist es, das Potenzial der Groupe PSA durch Skaleneffekte zu steigern und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Langfristig werden 30 Prozent der gesamten Synergien aus der Integration von Opel/Vauxhall in die Groupe PSA im Einkauf entstehen.
2. Verlängerung des Altersteilzeitprogramms: Mitarbeitern, die zwischen 1957 und 1960 geboren sind, wird die Möglichkeit einer Teilnahme am Altersteilzeitprogramm angeboten. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit eines vorzeitigen Ruhestands bis zu 36 Monate unmittelbar vor dem Renteneintrittstermin an, um ihnen ein frühzeitiges und sofortiges Ausscheiden zu ermöglichen.
3. Opel wird ein Programm zur Verbesserung der internen Mobilität starten. Denn um die PACE!-Ziele zu erreichen, ist Agilität wichtig.
4. Vorbehaltlich der endgültigen Zustimmung durch die Arbeitsagentur planen wir ab dem 1. Januar Kurzarbeit für mindestens sechs Monate in den Bereichen Engineering und Verwaltung.
5. Arbeitsverträge werden auf die tarifvertraglich vereinbarten 35 Stunden pro Woche reduziert. Die Umstellung betrifft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gegenwärtig im Rahmen einer Zusatzvereinbarung mehr arbeiten und in deren Abteilung eine Unterauslastung vorliegt. Sie soll zum 1. April erfolgen.
6. Ein neues mobiles Arbeitsprogramm wird entwickelt, um die Vorteile der Digitalisierung für die Opel-Belegschaft besser zu nutzen und die Work-Life-Balance der Mitarbeiter zu verbessern.
7. Für Manager werden variable Sonderzahlungen an den Turnaround-Plan und an die Opel/Vauxhall Geschäftsziele 2017 geknüpft.
Darüber hinaus haben sich Geschäftsführung und Sozialpartner darauf geeinigt, zusätzliche wichtige Maßnahmen zur Umsetzung von PACE! zu entwickeln und zu verhandeln. Auch eine permanente Einigungsstelle wurde eingerichtet – ein Instrument, das sich in vergleichbaren Prozessen bewährt hat. Und es wurde eine schuldrechtliche Vereinbarung unterzeichnet. Damit ist die Möglichkeit geschaffen, weitere Einzelthemen schrittweise anzugehen.
Opel-Chef Michael Lohscheller: „PACE! gibt uns die historische Chance, Opel auch in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld wieder erfolgreich aufzustellen. Eine zügige und konsequente Umsetzung ist entscheidend – nur dann können wir auch schnell wieder erfolgreich und profitabel werden.“
Xavier Chéreau, Personaldirektor der Groupe PSA: „Dieser Monat mit intensiven Verhandlungen zeigt, dass das gemeinsame Ziel, das Unternehmen im besten Interesse der Mitarbeiter zu schützen, zu bemerkenswerten Ergebnissen führt. Dabei möchte ich das Verantwortungsbewusstsein der IG Metall und des Betriebsrats im Rahmen der Mitbestimmung besonders hervorheben.“